Sound of Freedom: Die Kontroverse und die QAnon-Verbindung erklärt

1. Die Kontroverse um „Sound of Freedom“.

„Sound of Freedom“ ist ein Film aus dem Jahr 2023, der auf der wahren Geschichte von Tim Ballard basiert, einem ehemaligen Agenten des Heimatschutzministeriums, der die Operation Underground Railroad (OUR) gründete. Diese gemeinnützige Organisation rettet Kinder vor dem Sexhandel. Die Kontroverse um „Sound of Freedom“ ist komplex und vielschichtig.

Einige lobten den Film für seine hoffnungsvolle Botschaft und die Darstellung des Kampfes gegen den Menschenhandel. Andererseits, Es wurde auch wegen seiner sensationellen Darstellung des Kinderhandels, der ungenauen Beschreibung des Rettungsvorgangs und seiner Verbindungen zur QAnon-Verschwörungstheorie kritisiert.

„Sound of Freedom“ wurde von einigen Kritikern vorgeworfen, die Wahrheit über die Ausbeutung von Kindern zu verdrehen und QAnon-Verschwörungstheoretikern zu dienen, was sein Verleiher Angel Studios bestreitet. Der Kritiker des Guardian nannte es einen „an QAnon angrenzenden Thriller, der Amerika verführt“.

Und der Star des Films, Caviezel, hat die extreme Bewegung offen begrüßt und bei Medienveranstaltungen angedeutet, dass eine schattenhafte internationale Intrige Kinder entführt, um ihre Organe zu konsumieren.

2. QAnon und Kinderhandel

QAnon ist eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, die davon ausgeht, dass eine Gruppe von Pädophilen, die den Satan verehren, einen weltweiten Kinderhandelsring betreibt. Die Idee wurde weitgehend widerlegt, hat aber unter konservativen Amerikanern eine bedeutende Anhängerschaft gefunden.

Die Kontroverse um „Sound of Freedom“ begann, als der Star des Films, Jim Caviezel, begann, öffentliche Erklärungen abzugeben, die QAnon-Gesprächsthemen widerzuspiegeln schienen. In einem Interview im Jahr 2021 behauptete Caviezel, Ballard habe ihm von Kinderhändlern erzählt, die aus dem Blut von Kindern eine Chemikalie gewinnen. Es gibt keine Beweise, die diese Behauptung stützen, und Experten für Kinderhandel haben sie weitgehend zurückgewiesen.

3. Die Verbindungen des Films zu QAnon erklärt

„Sound of Freedom“ wird von Angel Studios vertrieben, einem konservativen christlichen Medienunternehmen, dem vorgeworfen wird, QAnon-Inhalte zu bewerben. Das Unternehmen hat diese Anschuldigungen zurückgewiesen, aber seine Verbindung mit QAnon hat einige Zweifel an der Glaubwürdigkeit von „Sound of Freedom“ aufkommen lassen.

„Sound of Freedom“ stellt nichts annähernd an QAnon-Verschwörungsfantasien dar, die mit Extremismus und Gewalt in Verbindung gebracht werden, einschließlich des Angriffs auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021. Die Bösewichte des Films sind gewöhnliche Kriminelle, nicht die zwielichtige Kabale von Okkultisten, die sich QAnoner vorgestellt haben.

Dennoch wurde der Film auf QAnon-Foren beworben. Einige werfen ihr vor, in die Bewegung hineinzuspielen, die auf der falschen Annahme beruht, dass ein hochorganisiertes Netzwerk globaler Eliten Kinder entführt, Sex mit ihnen hat und ihr Blut abnimmt.

Das liegt zum Teil daran, dass Ballard und der Schauspieler, der ihn spielt, Caviezel, einige der wildesten Behauptungen der QAnon-Bewegung unterstützt haben.

Ballard hegte einmal eine virale Theorie, die besagte, dass der Online-Möbelhändler Wayfair Kinder verkaufte und sie manchmal in überteuerte Lagerschränke packte. „Die Strafverfolgungsbehörden werden das aufklären und wir werden unsere Antworten früher als später erhalten“, sagte er in einem Twitter-Video vom Juli 2020. „Aber ich möchte Ihnen eines sagen: Auf diese Weise werden Kinder verkauft.“

Es gibt keine Beweise, die diese Theorie stützen, die zu Drohungen gegen Mitarbeiter geführt und tatsächliche Ermittlungen zum Kinderhandel behindert hat.

Einen Monat nach diesem Video beschrieb Ballard in einem Interview mit der New York Times die Unterstützung seiner Organisation durch Verschwörungstheoretiker als gemischten Segen. „Einige dieser Theorien haben es den Menschen ermöglicht, ihre Augen zu öffnen“, sagte er. „Jetzt ist es unsere Aufgabe, den Raum mit echten Informationen zu überfluten, damit die Fakten geteilt werden können.“

4. Die Darstellung des Kinderhandels im Film

„Sound of Freedom“ schildert den Kinderhandel auf höchst sensationelle Weise. Der Film zeigt, wie Kinder entführt und zur Prostitution gezwungen werden, und stellt den Rettungsprozess als viel dramatischer und gefährlicher dar, als er ist. Diese Darstellung des Kinderhandels wurde von Experten kritisiert, sie sei unzutreffend und irreführend.

5. Die Darstellung des Rettungsvorgangs im Film

Auch „Sound of Freedom“ stellt den Rettungsvorgang unzutreffend dar. Der Film zeigt Ballard und seine Retter bei gefährlichen Missionen, um Kinder aus Sexhandelsringen zu retten. Allerdings sagen Experten, dass die meisten Opfer des Kinderhandels durch weniger dramatische Maßnahmen gerettet werden, etwa durch Interventionen der Sozialdienste oder polizeiliche Ermittlungen.

Letztlich ist es jedem selbst überlassen, ob er sich den Film ansieht oder nicht.

Darüber hinaus sind bei der Bewertung des Films noch einige weitere Dinge zu beachten:

Der Regisseur des Films, Alejandro Gómez Monteverde, wollte einen Film machen, der das Bewusstsein für Kinderhandel schärfen würde. Einige Kritiker haben jedoch argumentiert, dass der Film das Thema eher aufklärt als sensibilisiert.

Einige haben den Film dafür gelobt, dass er die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Opfer des Kinderhandels darstellt. Einige Kritiker haben jedoch argumentiert, dass der Fokus des Films auf das Trauma der Opfer für manche Zuschauer auslösend sein kann.

Der Film wurde wegen seiner mangelnden Vielfalt kritisiert. Die Besetzung besteht fast ausschließlich aus Weißen, und der Film geht nicht auf das Problem des Kinderhandels in Minderheitengemeinschaften ein.

Letztlich ist es eine persönliche Entscheidung, ob man sich „Sound of Freedom“ ansieht oder nicht. Der Zuschauer sollte sich des Triggerpotenzials des Films bewusst sein und entsprechend beurteilen, ob er für ihn geeignet ist.

6. Über Sound of Freedom

Sound of Freedom ist ein US-amerikanischer Actionfilm aus dem Jahr 2023, bei dem Alejandro Monteverde Regie führte und am Drehbuch mitschrieb, mit Jim Caviezel, Mira Sorvino und Bill Camp in den Hauptrollen. Caviezel spielt Tim Ballard, einen ehemaligen Agenten der US-Regierung, der sich auf eine Mission begibt, um Kinder vor Sexhändlern in Kolumbien zu retten. Produziert wird es von Eduardo Verástegui, der auch im Film eine Rolle spielt. Im Mittelpunkt der Handlung steht Ballards Operation Underground Railroad, eine Organisation zur Bekämpfung des Sexhandels.

Der Film wurde am 4. Juli 2023 von Angel Studios veröffentlicht und wurde ein Einsteigerhit; Bei einem Budget von 174 Millionen US-Dollar wurden 14.5 Millionen US-Dollar eingespielt. Es erhielt gemischte Kritiken von Kritikern, während die Resonanz beim Publikum äußerst positiv war.